Zum Schluss des letztjährigen Rückblicks habe ich geschrieben: «Mein Motto für 2024: Ich habe gelernt, gross zu denken. Also: DAS WIRD EIN WUNDERVOLLES JAHR!»
War es wundervoll, das Jahr 2024? Ja, ich habe viele tolle Momente erleben dürfen und bin inspirierenden Menschen begegnet. Dafür bin ich jedem einzelnen sehr dankbar.
Rot – blau – gelb – grün – und was es noch so dazwischen gibt. Ja, mein Jahr war wundervoll und bunt. Bunt im Sinn von vielen gemalten Bildern und auch im Sinn von vielfältigen Erlebnissen. So ist dieser Rückblick nicht chronologisch, sondern nach Farben aufgebaut.
Schwarz wie: Das war nicht so toll
Lass mich mit eigentlich einer Nicht-Farbe beginnen: Schwarz. Schwarz steht für «das war nicht so toll» oder «ist nicht ganz so gelaufen, wie ich gerne hätte». Im Februar haben mich zwei Todesfälle ziemlich beschäftigt, beide Männer waren nur ein paar Jahre älter als ich. Das hat mich wieder bestärkt, mir meine Wünsche und Träume einerseits erlauben, sie überhaupt zu haben und sie mir auch zu erfüllen.
Letztes Jahr hatte ich als Ziel formuliert, den Porträtworkshop mit Anita und Peggy erfolgreich durchzuführen. Aus verschiedenen Gründen kam das Projekt leider nicht zustande. Ich habe aber einiges gelernt daraus und tolle Menschen kennen gelernt. Und aus einer Interessentin ist eine Coaching-Kundin geworden, die ich erfolgreich von Kamerascheu bis zu einem spassmachenden Fotoshooting begleiten durfte.
Weiss wie: Weisse Flecken
Noch eine Nicht-Farbe: Weiss: Weiss steht für weisse Flecken auf der Landkarte, die eine Gestalt und ein Gesicht bekommen haben: Weil eine Freundin umgezogen ist, habe ich zum Beispiel die solothurnische Region Naturpark Thal kennengelernt, eine Region, von der ich gar nichts wusste (obwohl ich Solothurner Bürgerin bin…). Jetzt weiss ich, dass dort in einem grossen eingezäunten Gebiet Wisente leben und im Kanton Solothurn der Ostermontag und der Pfingstmontag keine Feiertage sind.
Weitere jetzt nicht mehr weisse Flecken sind ganz in meiner Nähe: Mit dem Fotoclub auf Fotopirsch besuchte ich die Altstadt von Chur und den Tierpark Feldkirch. Bildungslücken geschlossen!
Ein abendlicher Event in der Kristallhöhle Kobelwald und eine nächtliche Wanderung am Schwendisee im Toggenburg brachten mich auch an neue Orte in meiner unmittelbaren Umgebung.
Eine Fahrt mit dem Belle Epoque Zug der MOB von Zweisimmen nach Montreux und die Aareschlucht bei Meiringen standen schon lange auf meiner Wunschliste.
Auf der Fahrt in den Westerwald zu einer Weiterbildung fuhr ich mit Ursula x-mal am Europapark Rust vorbei. Dabei muss ich wohl ein- oder zweimal (oder so) gesagt haben, dass ich dort mal hinmöchte. Ursula beschloss, mit diesen Aussagen ein Ende zu machen, und wir besuchten im Frühling gemeinsam den Europapark.
Sommerferien verbrachte ich im Salzkammergut in Fuschl am gleichnamigen See.
Blau wie: Alles, was mir Freude macht
Weiter geht es mit der Farbe Blau: Blau steht für Alles, was mir immer wieder Freude macht: Mit der Kamera in der Hand geht es mir gut und wenn in der Chorprobe die ersten Töne erklingen fühle ich mich wohl.
Viel Raum eingenommen hat das ganze Jahr das Zeichnen und Malen: Da komme ich wirklich in einen Flow und vergesse Zeit und Raum um mich herum. Diese neue Leidenschaft konnte ich in zwei Ferienwochen und zwei Kursen voll ausleben. Im Sommer fuhr ich wie schon letztes Jahr nach Collevecchio in Italien zu Marina Buening. Diesmal waren wir in einem ehemaligen Kloster untergebracht und nutzten den Kirchenraum als inspirierendes Atelier. Es waren wieder tolle Frauen in der Gruppe, es tut einfach gut, sich gegenseitig zu unterstützen und zu motivieren. Einmal mehr genoss ich auch das wundervolle vegetarische Essen. Neben viel Spass brachte mir die Woche auch neue Erkenntnisse (Malen ist nichts für Bequeme, es heisst dranbleiben und nochmal übermalen und nochmal drüber und dort noch eine Schicht Farbe…).
Dass ich kurzfristig einen Flug für den Heimweg buchen musste, weil die italienischen Eisenbahner streikten, war dann einfach so, Hauptsache ich und meine Bilder kamen gut nach Hause.
Im Herbst reiste ich dann wie erwähnt auf 2000müM auf die Belalp im Wallis zum Bergmalkurs mit Madlen Fähndrich Campiche. Darauf hatte ich mich monatelang gefreut und es war wirklich wunderschön. Ich lernte nette Menschen kennen und habe viel zu Aquarell gelernt und geübt und ausprobiert. Und was mich besonders freut, es sind Bilder entstanden, die mir tatsächlich gefallen.
Ein Kurs zu Urban Sketching in der Stein Egerta in Schaan begeisterte mich, ich finde es toll, mit den verschiedensten Materialien Alltagsszenen zu skizzieren und allenfalls leicht zu colorieren.
Ein weiterer Kurs gab mir die Gelegenheit, live Akt zu zeichnen. Nach Fotos hatte ich das schon gemacht, doch live ist es schon nochmal anders. Jeweils 10 Minuten für eine Skizze, um die Modelle nicht zu stark zu strapazieren ist schon eine Herausforderung.
Daneben bin ich weiter Mitglied im Club Art&Weise von Marina Buening, wo ich jeden Monat Inspiration bekomme und mit einer tollen Community vernetzt bin.
Durch das Jahr verteilt führte ich mehrere Workshops mit neurographischem Zeichnen durch, sowohl live als auch online. Es ist jedes Mal von neuem toll und berührend, was für Bilder entstehen und was die Teilnehmerinnen während des Zeichnens erleben und auch an Erkenntnissen mitnehmen.
Rot wie: Das hat etwas Mut gebraucht
Die Farbe Rot steht für Neues, für Ausprobieren, auch für etwas Mut und Überwindung. Im Frühling nahm ich an einem Pubquiz teil, ich kannte niemanden und ging einfach alleine hin. Für ein anderes Mal wäre ein wenig Vorbereitung nur schon mit Zeitung lesen ganz hilfreich. Auf alle Fälle hat es Spass gemacht und ich war wohl nicht zum letzten Mal dort.
Im Februar reiste ich wieder nach Wien, um Simone Seidl zu treffen. Dabei erfüllte ich mir den Wunsch, mit dem Riesenrad zu fahren. Nachher bummelten wir noch ein wenig durch den Prater und da war dieses Kettenkarussel, wo man bis 95 Meter in die Höhe gezogen wird. Zuerst zögerte ich, doch dann war es einfach toll, es ist mir nicht schlecht geworden und ich habe die Fahrt total genossen.
Das war gewissermassen die Vorbereitung für den Europapark (wobei ich da noch nicht wusste, dass dessen Besuch auf dem Programm stand). Bei Europark dachte ich an vieles, nur nicht daran, dass ich Achterbahn fahren würde. Doch genau das haben wir gemacht, sind sogar über 30 Minuten angestanden, um mit der Wodan Holzachterbahn zu fahren. Und es hat richtig Spass gemacht und das Gefühl nachher war einfach genial.
Gelb wie: Outdoor
Jetzt geht es zu Gelb: Gelb steht für Outdoor, Sonne, Natur und Berge: Arbeiten, Wetter und das schnelle Vorbeirauschen der Wochen und Monate waren die Gründe, dass ich nicht ganz so viel wandernd in den Bergen unterwegs war, wie ich mir eigentlich gewünscht hätte. Ein paarmal Alpstein hat es natürlich schon gegeben, und immer waren Skizzenbuch und Stift dabei. Ich finde es toll, Berge und Malen zu verbinden, da tanke ich so richtig auf (Dazu gehört natürlich auch die Rösti und das alkoholfreie Bier…).
Ein wundervolles Erlebnis waren darum auch die Tage auf der Belalp, wo wir draussen malten, Pleinair, wie es so schön heisst, wenn denn das Wetter mitspielte.
Nicht ein weisser Fleck auf der Landkarte, eher ein grauer in meinem Kopf, weil ich mich fast nicht mehr erinnern konnte, ist der Pfänder bei Bregenz. Dorthin ging darum mein Geburtstagsausflug.
Ein wundervolles Erlebnis war eine Übernachtung auf dem Brienzer Rothorn. Danke für die Einladung, liebe Ursula. Beim Ankommen noch im Nebel, später Steinböcke ganz nahe und am Morgen ein wunderschöner Sonnenaufgang, do chammer nuno stuune.
Grün wie: Lernen, lernen, lernen
Und nun wird es Grün. Grün steht für alles, was ich gelernt habe. Natürlich habe ich in den Kursen und im Club sehr viel zu Zeichnen und Malen gelernt. Und ich freue mich über die entstandenen Bilder.
In der Neurographik habe ich einen weiteren Kurs mitgemacht, das Entwicklungstagebuch. Dabei zeichnete ich 21 Tage jeden Tag und es war schon erstaunlich, was das Dranbleiben an einem Thema bewirken kann. Ich bin auf völlig neue Ideen gekommen.
Lila wie: Ausblick
Als letzte Farbe habe ich Lila ausgewählt. Lila steht für neue Perspektiven für 2025. Ich bin jetzt ganz neu Mitglied bei RailArt, das ist die Vereinigung der Eisenbahner Maler (bei den Fotografen bin ja schon viele Jahre). Vielleicht kann ich dann an der nächsten Ausstellung schon etwas präsentieren.
In den Raunächten, also der Zeit zwischen den Jahren, ist wirklich mitten in der Nacht eine Bucketlist entstanden mit Wünschen, die ich mir erfüllen werde. Zum Beispiel plane ich dieses Jahr eine Sternwarte zu besuchen um in die unendlichen Weiten des Weltalls zu schauen. Weiter denke ich an eine grössere Reise, mal sehen, wohin es mich verschlägt.
Am Malen und Zeichnen bleibe ich sicher dran, da steht schon einiges auf dem Programm (unter anderem eine Urban Sketching Reise ins Piemont).
Weitere Workshops mit Neurographik sind auch schon in Planung und natürlich läuft auch das Coaching weiter. Es macht mir Spass und Freude, Menschen zu begleiten, über die Kreativität ihre Kamerascheu loszuwerden, um endlich entspannt vor der Kamera zu stehen.
Dieses Bild ist in der Silvesternacht im Übergang von 2024 auf 2025 entstanden. Ich freue mich auf ein farbiges Jahr, auf neue Menschen, neue Orte, inspirierende Begegnungen und Erlebnisse und bin neugierig und offen, was es bringend wird.
Ein Motto für 2025 – das wird sich ergeben!
Hallo liebe Judith, einen wunderschönen Jahresrückblick hast Du geschrieben, man spürt die Freude die Du hattest und ich bin sicher, dass das Jahr 2025 schön bunt wird. Falls Du wieder in den Osten von Österreich kommst, sag Bescheid, vielleicht können wir uns ja auch einemal treffen. Liebe Grüße Ulrike
Danke liebe Ulrike! Ja, das mach ich auf alle Fälle, ich würde dich sehr gerne persönlich kennenlernen. Ich wünsche dir auch ein wundervolles, buntes Jahr.
Liebe Judith,
dein Jahresrückblick ist so schön! Beginnend mit dem tollen Beitragsbild von dir und all den herrlichen Bildern. Ich liebe ebenfalls so alte Züge. Nach Meiringen zur Aareschlucht und den Reichenbachfällen möchte ich schon seit meiner Jugend einmal hin – als großer Sherlock Holmes Fan 🙂 . Diese Zeichenkurse in Italien müssen ja ein Traum sein. Leider kann ich überhaupt nicht zeichnen… Ich schaue gerne wieder bei dir vorbei, was du alles malst und fotografierst.
Liebe Grüße
Edna
Vielen Dank liebe Edna. Ja, die Kurse bei Marina Buening kann ich nur empfehlen, auch wenn du denkst, du könntest nicht zeichnen😊.
Liebe Grüsse Judith
Hallo Judith,
wow…tolle Bilder. Ich habe früher auch gern gezeichnet. Das aber aus den Augen verloren und heute das Gefühl ich kann´s nicht mehr.
Vielleicht sollte ich einfach wieder damit anfangen.
Ich wünsche dir ein tolles 2025!
Liebe Grüße Steffi
Vielen Dank liebe Steffi
Ich kann nur sagen: Fang einfach wieder an, du kannst nichts verlieren😀. Ich wünsche dir auch ein buntes 2025.
Liebe Grüsse Judith